Die kleine Pia

[Micha]

Im letzten Jahr war eine Schulfreundin von mir zum 2 mal schwanger. Irgendwie hat sich das komisch für mich angefühlt, konnte das aber nicht einordnen. Sie war glücklich, hat sich auf das Baby gefreut. Immer wenn ich gefragt habe, war alles Ok.
Im Oktober habe ich sie an der Schule getroffen, da war soviel Schmerz und Trauer bei ihr zu spüren. Ich bin hin und hab gefragt was los ist. Sie hatmich angesehen, hat versucht zu lächeln und meinte ja is alles Ok. Normalerweise ist das nicht meine Art aber ich hab gesagt sie soll doch bitte ehrlich sein. Dann hat sie erzählt das Trisonomie 18 bei der Kleinen festgestellt wurde. Sie hat sich für das Kind entschieden... wenn sie gewollt hätte dann hätte sie auch sofort die Geburt einleiten können.Am 23.11 kam dann die Kleine Pia auf die Welt. Sie war sogar noch 2 Tage länger als errechnet im Bauch ihrer Mama, sie war 43 cm Lang und wog nur 1700 g. Um Weihnachten rum durfte ich die Kleine dann kennen lernen. Ich hatte den Eindruck sie hat mit großen Augen die Welt angschaut, wollte soviele Eindrücke sammeln wie nur irgendwie geht. da war soviel Liebe... auf allen Seiten.
Am 18. Januar starb die kleine dann . Vormittags ging es los, ich hatte ds Gefühl da passt was nicht, soviel Trauer... Schmerz... Angst und auch Hoffnung. Am 19 habe ich es dann erfahren das sie eingeschlafen ist. Das hat mich sehr getroffen. Ab und an besuche ich von der Kleinen das Grab.... ich sehe ihre mama an und sehe das sie versucht zu kämpfen, das sie versucht stark zu sein. Aber in ihren innersten ist soviel Schmerz. Die mama von der kleinen Pia hat mir erzählt das sie zu den Engeln gebetet hat das sie ihre kleine zu sich holen... wie groß muss das Leid einer Mutter sein das sie dafür betet?
Wie kann eine Mutter diesen Schmerz überleben? Wie kann man ihr helfen ? Da ist einfach nur Schnmerz

[Muggels]

Hallo,
ich kenn auch einige Mütter, die ihre Babys bald nach der Geburt wieder hergeben mussten. So etwas durchleben zu müssen ist sehr sehr schmerzhaft,helfen kann man eigentlich kaum, eins was man tun kann, ist zuhören und klar machen, dass man immer für einen da ist und auch immer gern wieder über das gegangene Baby spricht. Morgen treffe ich mich auch mit einer Bekannten, die ihr Baby auch hergegeben hat, es war auch ihre entscheidung die Maschinen abzuschalten, denn ohne konnte das Kind nicht leben. Ich weiß, es war für sie die schlimmste aber dennoch beste Entscheidung, genau wie bei Deiner Freundin, denn sie hoffen/wissen, bei den Engeln geht es den Kindern besser, sie sind freier.
Manche Frauen versuchen das verlorene Baby durch ein neues zu ersetzen, was aber nie gehen wird, denn jedes baby ist ein eigenes und kann nie ersetzt werden. Meine Bekannte will auch wieder ein Baby, aber es kommt nicht, sie hat "schon" zwei Kinder, will unbedingt ein viertes, da sie auch der Meinung ist, das dritte ersetzen zu müssen, ich hab ihr schon oft versucht klar zu machen, dass sie erst ihr viertes bekommt, wenn sie es nicht ersetzten will, sondern ein weiteres will. Für sie ist es verdammt schwer, aber sie muss es lernen damit klar zu kommen, und genau da braucht sie hilfe.
Bei Deiner Freundin kommt diese Phase mit sicherheit auch, und da braucht sie dann auch unheimlich viel hilfe.
Sei einfach für sie da, das ist das beste was Du tun kannst....
Viele liebe Grüße an Deine freundin und an Dich, Muggels